Diese Erfolge kamen überraschend. Denn ohne Zuschauer und aufgrund der Hygienevorschriften in fast menschenleerer Halle startete in Fürth der erste der beiden bayerischen Testwettkämpfe unter Trainingsbedingungen. Teilnahmeberechtigt waren ausschließlich Kaderathleten. Umso erstaunlicher: Nick Jäger (TSV Penzberg) und Anna Barth (LG Bamberg) verbesserten die bayerischen Hallen-Bestleistungen über 2000 Meter und im Weitsprung verpassten Simon Batz (LG Lkr. Kehlheim) und Fabius Schmitt (LG Bamberg) diese nur um zwei beziehungsweise einen Zentimeter.

Eröffnet wurde der Testwettkampf für Bundes-, Landes- und Stützpunktkader durch die Sprinter des Landesstützpunktes Fürth. Am wertvollsten war dabei die Leistung des amtierenden bayerischen Meister über 100 und 200 Meter, Jonas Hügen (LAC Quelle Fürth). Der Fürther gewann die 200 Meter in neuer Hallenbestleistung von 21,68 Sekunden und sortiert sich damit auf Rang fünf in Deutschland ein. Im Nachwuchs machten über 200 Meter drei Sportler der Nürnberger Sportschule Bertolt-Brecht den Sieg unter sich aus. Sebastien Döring (LAC Quelle; 24,31 Sekunden) lag vor Edwin Estrin und Damian Haag (beide Vfl Nürnberg).



Bei den Damen setzte sich eine 800-Meter-Läuferin über die zwei Hallenrunden durch. Die Deutsche Jugendhallenmeisterin Nele Göhl (LG Eckental) ließ in 57,40 Sekunden nichts anbrennen. In der U 16 zeigte die noch 14-jährige Mittelstrecklerin Amelie Brandl (TSV Zirndorf) ein starkes Debüt in 59,48 Sekunden.
Video vom 400m Rennen der Frauen

 
Spannung pur boten die 2000-Meter-Rennen der Damen und Männer. Lange führte Hindernisläuferin Lisa Schuster (LAC Quelle Fürth), die am Ende Zweite in 6:38,17 Minuten wurde. Doch den Spurt einer Dreiergruppe gewann die Jüngste. Der 15-jährige Anna Barth (LG Bamberg) markierte in 6:36,85 Minuten gleich zwei neue bayerische Hallenbestleistungen in der AK 15 und U 18. Das gleiches Kunststück gelang Nick Jäger (TSV Penzberg). Er schnappte sich in 5:20,08 Minuten die Hallenbestleistungen der Männer und der U 23. Und wie vorher bei den Frauen gab die Schlussrunde den Ausschlag. Dicht hinter Jäger und ebenfalls noch deutlich unter der alten Rekordmarke kamen Niklas Buchholz (5:21,14 Minuten) und Brian Weisheit (5:22,08 Minuten; beide LSC Höchstadt/Aisch) ins Ziel. Der Jugendlauf U 18/U 16 war eine sichere Beute für Ilias Boukechab (LAC Quelle Fürth). In 6:08,81 Minuten hatte der deutsche Vizemeister von 2019 knapp 50 Meter Vorsprung.

Auf Rang eins der Deutsche Jugend-Hallenbestenliste katapultierte sich Weitspringer Simon Batz (LG Landkreis Kelheim). Mit 7,60 Meter verfehlte der deutsche U 20-Vizemeister die bayerische Hallenbestmarke der U 20 nur um zwei Zentimeter. Doch noch ist die Hallensaison für den 19-Jährigen nicht beendet. Bei der Deutschen Meisterschaft in Dortmund geht es in die nächste Runde. Hier darf aufgrund seiner 15 Jahre Fabius Schmitt (LG Bamberg) natürlich nicht starten. Doch mit 6,67 Meter – nur einen Zentimeter unter der bayerischen Hallenbestleistung – kann es bei den Deutschen U 16-Meisterschaften im Sommer um die Medaillen gehen. Weit hinaus ging es auch für die zweimalige Deutschen U 16-Siebenkampfmeisterin Sofie Gröninger (LG Sempt) mit 5,65 Meter.

Im Dreisprung findet sich Gabriel Wiertz (Tus Pfarrkirchen) vor Dortmund plötzlich auf Rang vier in Deutschland wieder. Das war der verdiente Lohn für seinen weiten Satz auf 15,13 Metern. Vereinskameradin Christina Ammer überrasche in der U 18 mit weiten 12,20 Metern.