Das große Ausrufezeichen aus bayerischer Sicht setzte beim Junioren-Mehrkampfmeeting in Filderstadt-Bernhausen Nils Kremling (LG Landkreis Roth). Mit starken 7222 Punkten belegte der Mittelfranke Gesamtrang zwei und konnte seine persönliche Bestmarke aus dem Vorjahr um über 700 Punkte steigern konnte. Trotz nassen und kühlen Wetters verkauften die Vielseitigkeitsathletinnen und -athleten aus dem Freistaat ihre Haut so teuer wie möglich.

Nils Kremling ließ sich selbst durch die schwierigen äußeren Bedingungen nicht aus dem Konzept bringen. Mit überragenden Leistungen im Sprint (11,11 Sekunden), Weitsprung (6,93 Meter), Kugelstoß (14,68 Meter) und über die 400 m (49,32 Sekunden) sicherte er sich Rang eins nach dem ersten Tag. Mit den 3876 Punkten hätte er sogar den bayerischen Fünfkampf-Rekord von Stefan Matula (3834 Punkte) aus dem Jahr 2007 überbieten können, doch leider war dieser Wettbewerb nicht ausgeschrieben gewesen, weshalb Kremlings Punkte nur als Zwischenstand fungierten. Auch in den zweiten Tag startete der Rother sehr gut mit 14,83 Sekunden über die 110 Meter Hürden. Und diese Serie setzte sichfort: Im Diskuswurf (40,89 Meter), dem Stabhochsprung (4,00 Meter) und im Speerwurf (46,55 Meter) blieb er ebenfalls über den Erwartungen. Schlussendlich setzte er seinem Zehnkampf mit einem beherzten 1500-Meter-Lauf in 4:46,84 Minuten das i-Tüpfelchen auf. Am Ende musste sich Nils Kremling nur Emanuel Molleker (LG Filder) geschlagen geben. Beide hätten damit die Norm für die U18-EM erfüllt gehabt, aber diese musste  leider coronabedingt abgesagt werden. Deswegen wird der Fokus nun auf den Deutschen Meisterschaften Mitte August in Wesel liegen, wo eine Medaille definitiv das Ziel für Kremling ist. Mit Jonas Perner (LG Fichtelgebirge) hätte der BLV noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Verletzungsbedingt konnte er in Bernhausen jedoch nicht starten. Mel-Lucas Mosetter (TSV Schleißheim) kam als jüngerer Jahrgang in seinem ersten Zehnkampf mit 5382 Punkten Rang zehn.

Mit gleich fünf jungen Bayerinnen Mädchen ging die Konkurrenz der weiblichen U 18 über die Bühne. Im BLV internen Vergleich siegte Sofie Gröninger (LG Sempt) mit 4864 Punkten von Hanna Wörlein (TSV Ochenbruck; 4789) und Kaya Russler (LAC Quelle Fürth; 4.714), in der Gesamtwertung lagen die Mädels damit auf den Rängen fünf, sechs und sieben. Celia Spieß (SWC Regensburg; 4.664) und Luisa Kammerl (TSV Plattling; 4.611) komplettierten das weißblaue Feld mit den Plätzen acht und neun. Herausragende Einzelleistungen erbrachten Kammerl und Wörlein im Hochsprung mit 1,71 Meter und 1,68 Meter sowie Gröninger mit der Kugel (14,39 Meter) und im Speerwurf (37,82 Meter), bei dem auch Spieß mit 36,82 Meter glänzen konnte. Auch Hanna Schmitt (TV DJK Hammelburg) zeigte als jüngerer Jahrgang in der U 20 einen ordentlichen Wettkampf und kam am Ende mit 4127 Zählern auf Rang neun.

Im Siebenkampf der weiblichen U 23 sorgten Johanna Siebler (LG Stadtwerke München) und Angela Stockert (SpVgg Auerbach/Streitheim) für ein kurioses gemeinsames Endresultat, weil sie am Ende punktgleich mit 5206 Punkten auf dem vierten Platz landeten. Nach guten Leistungen in fast allen Disziplinen und wenigen Ausreißern nach unten war vor den abschließenden 800 Metern schon klar, dass der Weg in die Top drei sehr schwierig werden würde. Dennoch gaben beide Athletinnen alles und zeigten ein couragiertes Rennen - am Ende trennten beide nicht mal 50 Punkte von der Zweitplatzierten.